Schulgeschichte
Der Lehrer Johann Peter Schmitz
schreibt die erste Schulchronik in Neidenbach. Er wurde am 8. April 1842 in
Neidenbach als Sohn des Lehrers Peter Schmitz geboren. 1865 wurde er nach dem
Lehrerseminar in Brühl von der königlichen Regierung seinem Vater als Gehilfe
gegeben und 1867 nach dessen Tode Inhaber der Schulstelle in Neidenbach. Der
damalige Lokal-Inspektor war Pfarrer Michels und der Bezirks-Inspektor Pfarrer
und Dechant Kroell in Kyllburg. Die Schulvorstandsmitglieder waren Adam Weber
und Philipp Mayers.
Die Schulchronik berichtet: Nach dem Visitationsprotokoll vom Jahre 1604 soll
der Pfarrer von Neidenbach für die Einrichtung einer Schule sorgen. 1623
forderte der Erzbischof Lothar von Metternich für jede Pfarrei eine
Pfarrschule, 1687 forderte der Visitator einen Lehrer und Schulen. Im
Visitationsprotokoll des Bischofs von Trier steht, daß man im Jahre 1738 für
die Schule ein Lokal gemietet habe. Auch 1757 war noch kein eigenes Schulhaus
vorhanden, und der Lehrer wurde gedungen. Dagegen heißt es 1772, das Schulwesen
befinde sich in einem guten Stande. Bis gegen 1800 hatte Neidenbach kein eigenes
Schulhaus. Im Jahre 1817 erhielt Neidenbach den ersten geprüften Lehrer Peter
Schmitz, er hatte einen 6-wöchigen Kursus im St. Mathias Trier besucht. Peter
Schmitz hat 50 Jahre als Küster und Lehrer in Neidenbach gewirkt. Vor ihm
amtierte zur Winterzeit einige Jahre Michel Funk, welcher im Alter von 85 Jahren
1870 starb. Vor Michel Funk übten in der Winterschule zwei behinderte Männer
Schuldienste aus, einmal war es ein großer lahmender Mann aus Malberg und dann
ein Krüppel namens Michel Schäfer.
Nach der mündlichen Überlieferung soll das Schulehalten im vorigen Jahrhundert
nach Häusern gewechselt haben. Wo eine geeignete Person fehlte, wurde eine
Persönlichkeit zum Schulehalten gedungen.
Zur Sommerzeit wurde der Schulunterricht ausgesetzt. Der jeweilige Lehrer
fristete dann als Schuster oder Schneider sein Dasein. So bestritt der anfangs
genannte Lehrer Peter Schmitz in den Anfangsiahren im Winter als Lehrer, im
Sommer als Schneider seinen Lebensunterhalt.
Bis zum Jahre 1817 kannte man keine Sommerschule, nur von Martini bis Ostern
besuchten die Kinder die Schule. Ab 1817 ging man im Sommer wöchentlich an zwei
Nachmittagen in die Schule. Manche Schüler konnten es sogar wagen, sich
während des Unterrichts im Versteck zu halten. Allmählich wurde dann die
Sommerhalbtagsschule eingeführt, und diese blieb bestehen bis zum 1. Mai 1882.
Schulversäumnisse wurden auch in früherer Zeit nicht streng bestraft, selbst
solche bis zu 5 Tagen nicht. Jedoch wurden Schülerversäumnisse von 7 -16 Tagen
im Monat bis zum Jahre 1843 mit 1 bzw. 2 Silbergroschen bestraft. In den
Wintersemestern wurde die Schule pünktlich besucht. 1838 zählte die Schule 65
Kinder. Bis 1817 lernten die Schüler nur Lesen und Schreiben. Sobald die Fibel
und das daran anschließende Lesebuch bewältigt waren, erhielten sie Bibel- und
Katechismusunterricht. Man kannte damals nur die Buchstabier - Methode. Nach
1817 fing man auch in den vier Grundrechenarten an zu rechnen, einige Jahre
später folgte die Bruchrechnung. Bis zum Jahre 1825 beten Lehrer und Schüler
am Nachmittag zur Winterzeit beim Unterrichts- schluß gemeinsam den Rosenkranz
im Schullokal. 1820 betrug das Lehrergehalt 40 M, 1850 - 270 M und kurze 7eit
später 405 M, 600 M, 900 M, daneben bezog der Lehrer das Nutzungsrecht der
Gemeinde und freie Wohnung.
Bis 1800 hatte Neidenbach noch kein eigenes Schulhaus, es wurde noch immer ein
Lokal gemietet. Da saßen die Kinder an Tischen und einzelnen Bänken,
Pultbretter hatte man noch nicht.
Zur Heizung des Lokals mußte jedes Kind ein Holzscheit mitbringen; wer den
dickster Balken mitbrachte, konnte sich an dem Tag schon etwas mehr erlauben. Ab
dem Jahre 1825 besorgte die Gemeinde drei Klafter Brennholz.
Anfang des 19. Jahrhunderts richtete die Gemeinde ein am Friedhof stehendes
Häuschen zur Schule ein. Im Jahre 1830 kaufte sie dann von der Pfarrei das
Frühmessnerhaus und baute daraus einen Schulsaal und eine Lehrerwohnung. Das
Häuschen am Friedhof wurde dann das Feuerwehrspritzenhaus.
Da in den 60-er Jahren sich die Schülerzahl auf 100 erhöht hatte, war man
genötigt, sich nach einem anderen Schullokal umzu- sehen. Von der Regierung
angetrieben, entschloß man sich ein ganz neues Schulhaus zu bauen mit zwei
Lehrer wohnungen und zwei Schulsäälen im Norden des Dorfes auf einem freien
Platz. Den Plan fertigte der Kreisbaumeister Wolf aus Bitburg an, und der
Maurermeister Kronibus aus Kyllburg führte den Bau in den Jahren 1878/79 aus.
Die Kosten in Höhe von 21.000 M wurden durch den Verkauf des alten Schullokals
und durch einen Holzschlag im Wald gedeckt. Am 2. November 1879 wurde ein Saal
eingeweiht und schulisch genutzt. Bei der kirchlichen Einweihung wurde das Haus
unter den Schutz des Hl. Josef gestellt.
Am 1. Mai 1882 wurde die Schülerschar aufgeteilt in eine Knaben- und eine
Mädchenklasse. Die erste Lehrerin Frl. A. Schreiber aus Kyllbung unterrichtete
die Mädchen bis 1885. Ihr folgte die Lehrerin Frl. J. Schmitt aus Waldrach.
Diese wurde 1887 von Frl. Werner aus Ehrang abgelöst, die wiederum im Jahre
1889 von Frl. Nicolai. Vom 1. Oktober 1891 an wirkte Lehrerin Anna Sprek aus
Waldbach in Neidenbach. Alle Damen arbeiteten an der Seite von Vater und Sohn
Schmitz. Bis zum Jahre 1875 waren die Geistlichen von Kyllburg und Malberg die
Beringinspektoren und hielten bei der Entlassung der Schüler die
Osterprüfungen ab. Der Neidenbacher Geistliche war für die Lokalinspektion
zuständig. Ab dem Jahre 1875 gingen die Rechte der Beringinspektoren in die
Hände des Kreis-Schulinspektors über. Der erste Kreisschulinspektor des
Kreises Bitburg hieß Krentz, ihm folgte 1882 Herr Esch, der 1892 nach Trier
versetzt wurde und den Titel Schulrat führte. Zu den Entlassung der Schüler
gibt es noch eine Besonderheit zu erwähnen. Wenn nämlich ein Kind die hl.
Kommunion empfangen hatte, glaubte es entlassen zu sein. Wer trotzdem noch die
Schule besuchte, tat dies freiwillig. Die meisten entlassenen Schüler
arbeiteten dann in der Sandsteinindustrie für eine Entlohnung von 4 M pro Tag,
die in den 70-er Jahren ihren Aufschwung erlebte.
Im Sommer 1893 wurde bis zum Herbst die Halbtagsschule wieder eingeführt. Im
selben Jahr wurden die Klassen gemischt: Der Lehrer unterrichtete die Oberstufe
Knaben und die Unterstufe Knaben und Mädchen, die Lehrerin arbeitete in der
Oberstufe Mädchen und Mittelstufe Jungen und Mädchen. Diese Maßnahme wurde im
ganzen Kreis Bitburg eingeführt und erleichterte den Lehrpersonen die Arbeit.
Im Jahre 1896 wurden die Bewohner Neidenbachs von der Krankheit Typhus befallen,
die Ursache war das schlechte Wasser. Denn als 1897 die Wasserleitung gebaut
wurde, verschwand auch die Krankheit. Im Wintersemester 1896 begann der
Unterricht um 8.30 Uhr und dauerte bis 11.30 Uhr, nachmittags dauerte der
Unterricht von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr. In diesem Jahr wurden 6 Schüler
entlassen. Am 21./22./23. März 1896 fand die 100. Geburtstagsfeier Wilhelm I.
statt. Die kirchliche und weltliche Feier gestalteten die Kinder mit.
Ostern 1912 wurde eine 3. Schulklasse eingerichtet und von den beiden Lehrern
unterrichtet: Ober- und Mittelstufe geschlechtlich getrennt, Unterricht an allen
Vormittagen und einem Nachmittag in der Woche - gemischte Unterstufe wurde
täglich nachmittags unterrichtet von 13.30 Uhr bis 16.00 Uhr.
Besondere Ereignisse:
Am 24.04.1913 überflog gegen 8.30 Uhr das erste Luftschiff Neidenbach. Am
14.10.1913 besuchte Kaiser Wilhelm II. Trier und Gerolstein.
1914 Beginn des 1. Weltkrieges - die Oberstufenschüler wurden zu Arbeiten in
der Landwirtschaft herangezogen. Ab Dezember 1921 gab es in Neidenbach
elektrisches Licht. Am 1. November 1925 wurde die gewerbliche Berufsschule
eingerichtet, 27 Knaben und 20 freiwillige Schüler wurden in den Fächern
gewerbl. Zeichner, gewerbl. Rechnen und Berufs- und Bürgerkunde in 8
Wochenstunden unterrichtet.
1920 wurde die Ortsschulinspektion durch den Pfarrer aufgehoben, damit erloschen
diese Amtsbefugnisse. Am 5. März wurde in einer Elternversammlung ein Eltemrat
gewählt, der am 29. März dann die erste Zusammenkunft hatte. Am 11. März 1920
hatte Schulrat Mahrbach in der Schule eine Revision durchgeführt und die Lehrer
auf die neue Verfassung vereidigt.
Am 16. Mai 1927 wurde die 3. Schulstelle von dem Hilfslehrer Gimzicki aus
Simmern besetzt, so daß alle 3 Klassen mit voller Stundenzahl unterrichtet
werden konnten: Knabenklasse 30, Mädchenklasse 29, Unterklasse 22.
Die im Jahre 1933 geplante Baumaßnahme am Schulgebäude konnte wegen Geldmangel
nicht durchgeführt werden, geplant war die Erweiterung für die 3. Schulklasse
und 3. Lehrerwohnung. In den Herbstferien 1934 wurden dann noch einmal entgegen
des Einverständnisses von Hauptlehrer Warnecke mit anderen Plänen ein
Umbauversuch gewagt, doch dieser scheiterte am Widerspruch des
Amtsbürgermeisters Baur, der einen Schulneubau für Neidenbach vorschlug. Am
24. Oktober 1934 wurde der Elternbeirat an der Schule Neidenbach aufgelöst und
an dessen Stelle traten nach Verlangen der NSDAP Vertreter der Schulgemeinde und
Jugendwalter. Auch eine Mädchenfortbildungsschule wurde am 29. November 1935
eröffnet, die von 17 Schülerinnen besucht wurde. Die Neidenbacher Schulkinder
sammelten im Herbst Körner für die N.S.V. und beschenkten notleidende Schüler
an Weihnachten. Nach den Weihnachtsferien begann die Schulspeisung, die von der
N.S.V. eingerichtet war. Jedes Kind bekam in der Pause 1 Tasse Milch oder Kakao.
Vom 16. bis 29. März 1935 zogen die Kinder täglich durch das Dorf und
forderten in Sprechchören die Dorfbewohner auf, sich am 29. März geschlossen
hinter den Führer zu stellen. Um einen Schulgarten anlegen zu können, schenkte
die Gemeinde der Schule ein 1 Morgen großes Feld auf "der Lay". Beim
Besuch des Regierungsbaumeisters und Regierungsrats Schulte wurde am 24.
November 1936 der Neubau einer Schule ins Auge gefaßt. Der Bibel- und
Katechismusunterricht wurde auf Beschluß des Ministers für Wissenschaft,
Erziehung und Volksbildung am 1. Juli 1937 in die Hände der Lehrerschaft
gelegt. Im Dienste der N.S.V. sammelte die Schuljugend in den folgenden Jahren
Lebensmittel aller Art.
Im März 1937 wurde nach der Besichtigung einer Kommission der Regierung, des
Kreises und der Gemeinde der Neubau der heutigen Schule beschlossen und am
12.10.1937 erfolgt der 1. Spatenstich.
Im Jahre 1938/39 waren Räume der Schule mit Truppen belegt, dazu wurde
Hauptlehrer Fandel im August 1939 zum Heeresdienst einberufen. Lehrer Wortmann
und Lehrerin Lesniakowski konnten unter diesen Umständen keinen vollständigen
Unterricht erteilen.
Der Schulhausneubau der jetzigen Schule konnte nicht im Frühjahr 1940 zu Ende
gebaut werden, weil wegen Einberufung zum Heeresdienst die Arbeitskräfte im
Dorf fehlten. Am 17. Oktober 1940 mußten die Schulsäle der alten Schule wegen
Umbau des Gebäudes geräumt werden. Im Obergeschoß wurde ein Kindergarten und
eine Wohnung für die Kindergärtnerin eingerichtet. Die Schulklassen zogen mit
den alten Möbeln in die neue Schule ein. Für den 3. Schulsaal waren im Jahre
1934 neue Möbel und Unterrichtsgegenstände angeschafft worden.
Lehrer Wortmann wurde am 16.01.1942 in den Heeresdienst gerufen. In seiner
Abwesenheit wurden mehrere Hilfslehrer im Schuldienst eingesetzt. Weil in diesem
Winter Brennmaterial fehlte, mußte der Unterricht aller 3 Klassen im unteren
Schulsaal der alten Schule abgehalten werden bis zum Mai des Jahres. Die beiden
ältesten Jahrgänge der Volksschule wurden zur Feld- bestellung im Frühjahr
eingesetzt und bei der Ernte im Herbst benötigt.
Auch im Winter 1944 fehlte es zur Heizung der Schule an Brennmaterial, man half
sich, indem man die 3 Klassen zusammen in einem Klassenraum unterrichtete und
mit nassem Holz aus dem Gemeindewald einen Säulenofen aus der alten Schule
heizte.
Als die Kriegsfront an unsere Heimat vorgerückt war, wurden am 09.09.1944 beide
Schulhäuser als Kriegslazarett einge- richtet. Der Unterricht fiel bis zum 1.
Oktober 1945 gänzlich aus.
Im Winter 1945 fiel durch Frosteinwirkung die Zentralheizung aus, in den
Klassenräumen wurden Öfen aufgestellt. Am 8. Januar 1946 wurde Lehrer Wortmann
aus dem Heeresdienst entlassen und nahm den Dienst wieder auf. Am 12. Dezember
1946 begann auch der Unterricht der ländlichen Knaben- und Mädchenberufsschule
wieder. Leiter der Knabenschule war Lehrer Wortmann, und die
Mädchenberufsschule wurde von Lehrerin Lesniakowski geführt. Pfarrer
Manderscheid erteilte Unterricht in Lebenskunde; er wurde bereits am 22. April
1947 beerdigt. Sein Nachfolger wurde am 29.Oktober 1947 Pfarrer Johannes Ott.
Laut Verfügung der Regierung wurde ab dem 1.1.1948 die Trennung der
Geschlechter durchgeführt. So entstanden folgende Klassen: Klasse I, 20 Knaben
und 38 Mädchen, Klasse IIa 48 Knaben, Klasse IIb, 57 Mädchen
Mit Wirkung vom 1. Dezember 1949 wurde Lehrer Wortmann nach 13 1/2 Jahren Dienst
in Neidenbach nach Olpe in seine Heimat versetzt. Sein Nachfolger wurde Lehrer
Glesius, der am 1. April 1954 nach Trier versetzt wurde. An seine Stelle rückte
Lehrer Lorig. Am 01.09.1954 wurden die beiden Lehrer Fandel und Lorig von
Neidenbach versetzt. Da nur Lehrer Paulus den Dienst in Neidenbach antrat,
mußte eine Schulstelle aufgelöst werden. Von nun an unterrichteten in
Neidenbach Lehrer Paulus als Schulleiter und Lehrerin Lesniakowski. Erstmalig
fand in Jahre 1955 ein Martinszug in Neidenbach statt. 1955 wurde ein neues
Lehrerwohnhaus für Neidenbach geplant und im Jahre 1956 bezugsfertig. Mit
Unterrichtsbeginn 1957 wurde die Schule Neidenbach wieder 3-klassig. Lehrerin
Anna Zenner wurde mit Wirkung vom 15.04.1957 hierher versetzt, am 1. Februar
1958 wurde sie nach Birresborn versetzt. Bis zum 23. März 1959 blieb die 3.
Schulstelle in Neidenbach frei, wurde dann von Frau Ursula Krings besetzt.
Die
Bezirksregierung Trier hat mit Verfügung vom 19.05.1959 Frau Lehrerin
Lesniakowski zwangsweise in den Ruhestand versetzt, der Grund war wohl ihr
häufiges Kranksein. Die 3. Schulstelle wurde am 17.02.1960 von Lehrerin
Marianne Meyer besetzt.
Frau Lehrerin Propson, ehemals Krings, wurde am 12.10.1962 nach Lompaden
versetzt. Ihre Stelle in Neidenbach nahm Lehrerin Brunhilde Reitz am 16.10.1962
ein. Auf ihren Antrag wurde Frau Lehrerin Marianne Meyer am 15.07.1963 aus dem
Beamtendienst des Landes Rheinland-Pfalz entlasssen.
Am 15.08.1963 wurde Lehrer Dietmar Herrmann neu angestellt, aber nur bis zum
01.07.1964 war er an der Schule Neidenbach tätig. Ein Tag später wurde die 3.
Schulstelle Frau Hannes aus Ruwer übertragen.
Laut Gesetz mußten die 1 bis 3-klassigen Schulen die 7. und 8. Schuljahre zu
einer Mittelpunktschule abgeben. So wurde eine Schulzusammenlegung
Neuheilenbachs mit Neidenbach oder sogar eine Schulschließung Neuheilenbachs
akut.
Auf einer Gemeinderatssitzung am 26.07.1965 beschloß der Neidenbacher
Gemeinderat das 7. und 8. Schuljahr der Volksschule Neidenbach an die zu
errichtende Mittelpunktschule in Kyllburg abzugeben. Als auf einer
Schulversammlung am 10.12.1965 auch die Abgabe des 5. und 6. Schuljahres
diskutiert wurde, stimmte der Gemeinderat Neidenbach gegen die geplante
Zusammen- fassung nach Kyllburg. Daraufhin kam es im März 1966 zu der
Organisationsverfügung, daß im Benehmen mit den Gemeinden Kyllburg,
Kyllburgweiler, Etteldorf, Malberg, Malbergweich, Neidenbach, Orsfeld, St.
Thomas und Wilsecker in einem Schulverband eine Verbandschule in Kyllburg
errichtet werden soll. Am 22.08.1966 wurde mit dem Bau in Kyllburg begonnen. Mit
Verfügung vom 26.10.1966 und Wirkung vom 1. Dezember 1966 wurde Hauptlehrer
Paulus die Leitung der im Bau befindlichen Mittelpunktschule in Kyllburg
übertragen. Sein Nachfolger in Neidenbach wurde am 1. Dezember 1966 Hauptlehrer
Heinrich Götz. Das 8. Schuljahr war nicht 1966 entlassen worden, sondern stieg
ins 9. Schuljahr auf, das damit zum ersten Male in Rheinland-Pfalz verwirklicht
wurde. So mußte in Neidenbach folgende Klasseneinteilung vorgenommen werden:
Klasse I : 1.-3. Schuljahr (gemischt) - 46 Kinder bei Lehrerin Hennes; Klasse
II: 5.-6. Schuljahr (gemischt) - 35 Kinder bei Lehrerin Hannes; Klasse III:
4./7./8./9. Schuljahr (gemischt) - 36 Kinder bei Schulleiter Götz.
Der erste 9. Schuljahrgang wurde am 8. Juli 1967 entlassen und gleichzeitig
verabschiedete sich Frau Lehrerin Hennes von Neidenbach. Neuer Klassenlehrer in
Neidenbach wurde am 1. September 1967 Vertragslehrer Erwin Pickan.
Da zu Beginn des Schuljahres 1967/68 die Schüler des 9. Schuljahres in der
Mittelpunktsschule Kyllburg eingeschult werden sollten um ein erweitertes
Lernangebot zu erlangen, ergab sich in Neidenbach folgende Situation in der
Schule: Es verblieben noch 8 Jahrgänge an der katholischen Volksschule
Neidenbach. Klassenaufteilung war folgende:
1. Klasse : 1.-3. Schuljahr - 39 Kinder bei Lehrerin Pickan
2. Klasse : 4.-5. Schuljahr - 29 Kinder bei Lehrerin Hannes
3. Klasse : 6.-8. Schuljahr - 39 Kinder bei Lehrer Götz.
Mit Schreiben vom 05.02.1968 hat das Schulamt Bitburg mitgeteilt, daß der
Unterricht an der Hauptschule Kyllburg bereits nach den Osterferien aufgenommen
werden könne. Da gleichzeitig mit dem Weggang der Klassen 5-8 die dritte
Schulstelle in Neidenbach erlosch, wurde Frau Lehrerin Hannes am 01.04.1968 auf
eigenen Wunsch an die Mittelpunktschule Kyllburg versetzt.
Somit verblieben die beiden Lehrer Götz und Pickan in Neidenbach.
Am 30.4.1968 verabschiedeten sich die Schüler des 5. bis 8. Schuljahres
zusammen mit Frau Lehrerin Hannes, um unter günstigeren Bedingungen an der
neuen Hauptschule in Kyllburg zu lehren und zu lernen.
Von den 107 Schülern der Volksschule Neidenbach gingen ins 5.-8. Schuljahr nach
Kyllburg 21 Jungen und 29 Mädchen, somit verblieben in Neidenbach in der
Grundstufe 1.- 4. Schuljahr 30 Jungen und 27 Mädchen. Nach § 83 des
Landesgesetzes über die öffentlichen Grund-, Haupt- und Sonderschulen mußte
die Art d.h. der konfessionelle oder nicht konfessionelle Charakter der
Hauptschule bestimmt werden. Die Antragstellung fand am 07.07.1968 mit dem
Ergebnis von 89 % für die katholische Konfessionsschule statt.
Ab dem Schuljahr 1967/68 gingen die Kinder von Neidenbach nach dem 4. Schuljahr
zur Hauptschule Kyllburg.
Mit Verfügung der Bezirksregierung vom 15.07.1968 wurde Hauptlehrer Heinrich
Götz aus dienstlichen Gründen an die Grund- schule Pronsfeld versetzt.
Gleichzeitig übernahm Lehrer Karl Heinz Wahlen die Schulleitung an der
Grundschule Neidenbach. Zu Beginn des Schuljahres besuchten insgesamt 56 Kinder
die Grundschule in Klasse I, 1. und 2. Schuljahr - 29 Kinder bei Lehrer Pickan,
in Klasse II, 3. und 4. Schuljahr - 27 Kinder bei Lehrer Wahlen.Durch eine
Organisationsverfügung der Bezirksregierung Trier wurden am 04.11.1969 die
Grundschüler der Grundschulen Malbergweich und Neuheilenbach in die Grundschule
Neidenbach aufgenommen. Somit besuchten insgesamt 106 Grundschüler die
Grundschule Neidenbach, es kamen 58 Schüler aus Neiden- bach, 24 aus
Malbergweich und 24 aus Neuheilenbach.
Zugleich mußten wieder 3 Klassen eingerichtet werden:
Klasse I : 1. Schuljahr - 33 Kinder bei Lehrer Pickan, Klasse II : 2. Schuljahr
- 32 Kinder bei Lehrerin Schmillen, Klasse III : 3./4. Schuljahr - 41 Kinder bei
Lehrer Wahlen. Lehrerin Frl. Schmillen wurde zu diesem Zeitpunkt nach Neidenbach
versetzt.
Mit Beginn des Schuljahres 1969/70 wurden 36 Kinder aufgenommen, die
Schülerzahl betrug 123. Im Schuljahr 1970/71 wurden 35 Kinder in die Schule
aufgenommen, sie verteilten sich auf die Orte Neidenbach 21, Neuheilenbach 5,
Malbergweich 9. Wegen der großen Kinderzahl wurde die 4. Schulstelle am
25.08.1971 von der Bezirksregierung Trier an Lehrerin Brigitte Zeuner (später
verh. Kreutz) aus Bremm übertragen.
Mit den Jahren sank die Schülerzahl in der Grundschule Neidenbach, was
verursachte, daß die Hauptlehrerstelle in Neidenbach wegfiel. Aus diesem Grunde
verließ Schulleiter Wahlen die Grundschule Neidenbach am 1. Februar 1982 und
übernahm die Schulleitung an der Grundschule Bickendorf - Seffern. An seine
Stelle trat Lehrer Josef Kewes, der mit Wirkung vom 01.08.1982 die Schulleitung
übernahm und bis 1995 innehatte. Danach übernahm Lehrer Theo Syre die Leitung
der Schule. Ein besonderes Geschenk konnte die Grundschule Neidenbach am 25. Mai
1984 entgegennehmen, als die Schulturnhalle eingeweiht wurde und seit diesem
Zeitpunkt zu einer Begegnungsstätte für jung und alt geworden ist.
Zum heutigen Zeitpunkt 1999 unterrichten die Lehrerinnen
Fr. Brigitte Kreutz, Fr. Margret Mayer und Hr. Lehrer Theo Syre an der Grundschule
Neidenbach.
Quellenverzeichnis: Broschüre 50 Jahre Schulhaus
Neidenbach, 1990
Die Neidenbacher Schule im
Jahre 2002 |