Historisches über Neidenbach in der Eifel


Feuerwehrgeschichte

Aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Neidenbach

Die Freiwillige Feuerwehr Neidenbach wurde im Jahre 1903 von MATTHIAS SCHMITTBERGER gegründet.

Bereits im Gründungsjahr wurde eine fahrbare Handdruckspritze angeschafft, die sich auch heute noch in gutem Zustand befindet und inzwischen ihren Ehrenplatz unter den Löschgeräten eingenommen hat.

Im Jahre 1930 wurde ein Feuerwehrgerätehaus erbaut und ebenfalls im gleichen Jahre eine Feuerwehrkapelle gegründet. Es zeugt von großem Gemeinschaftsgeist der Feuerwehrmitglieder, daß es gerade in dieser wirtschaftlich schlechten Zeit möglich war, eine Einrichtung zu schaffen, die nicht nur Idealismus, sondern auch einen großen Kapitalaufwand erfordert. Die Feuerwehrkapelle hat sich in den nun 55 Jahren ihres Bestehens zu einem weit über die Grenzen unseres Raumes bekannten Klangkörper entwickelt.

Bereits im Jahre 1950 beschaffte sich die Feuerwehr aus Militärbeständen einen Mannschaftswagen, zu dem dann 1952 als erste Tragkaftspritze eine TS 6 hinzukam. Im Laufe der Jahre wurde dann der Ausrüstungsstand der Freiw. Feuerwehr Neidenbach laufend verbessert. So wurde 1963 ein Tragkraftspritzenfahrzeug, Ford Transit und 1964 eine Tragkraftspritze TS 8/8 angeschafft. Wegen des schlechten und feuchten Bauzustandes des Feuerwehrgerätehauses mußte 1973 das erst zehn Jahre alteTragkraftspritzenfahrzeug durch ein neues ersetzt werden. So entschloß man sich, ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen, das den Anforderungen zur Unterbringung moderner Löschgeräte entsprach. Der Gemeinde schwebte der Bau eines Mehrzweckhauses vor. Am 30.4.1978 konnte dann endlich die Einsegnung und Übergabe des Neubaues an die Feuerwehr erfolgen. Im Untergeschoß sind Spiel- und Werkräume für die Jugend, während das Erdgeschoß ganz der Feuerwehr als Geräte- und Schulungsraum zur Verfügung steht.

Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr in ihrer Geschichte bis 1983

,,Am Abend des 14. April 1930 wurden die Bewohner des Dorfes, die in der Kirche gelegentlich einer Missionspredigt versammelt waren, in Aufregung versetzt durch den Ruf: ,,Es brennt!" Es brannte in dem Anwesen des Landwirtes Müller vom naheliegenden Meierhof. Die Wirtschaftsgebäude, Stallungen, Scheune und Schuppen und das Dach des Wohnhauses fielen dem verheerenden Element zum Opfer. Dank dem Eingreifen der Ortsfeuerwehr wurde der übrige Teil des Wohnhauses und das angrenzende Wohn- haus der Familie Pax gerettet."
Unter dem 22. September 1936 ist zu lesen: ,,Heute brach im Anwesen des Gastwirtes Franz Mereien ein Brand aus, der in wenigen Minuten das ganze Anwesen einäscherte. Die obdachlosen Familien wurden in den freien Dienstwohnungen der Lehrerschaft unter- gebracht. Beim Brand zeigte sich wieder so recht die Unzulänglichkeit der hiesigen Wasserleitung."
Und unter dem 4. August1938:,, Hier rief die Brandglocke die auf den Kornfeldern beschäftigten Einwohner eiligst nach Hause. Im Anwesen des Schmiedemeisters Theis war ein Brand ausgebrochen, der sehr bald einen größeren Heuvorrat nebst dem Schuppen und dem Dach der Schmiede, wo das Heu lagerte, vernichtet hatte. Der Brandherd war inmitten von Holzschuppen und Häusern, sodaß die Gefahr eines Großbrandes bestand. Soldaten beteiligten sich sofort neben der Feuerwehr und den Ortseinwohnern am Löschen, und gerade das schnelle Zugreifen verhinderte das weitere Ausdehnen des Brandes, der sonst ungeahnte Folgen gehabt hätte."
Am 01.03.1945 wurde das Haus Winter durch einen Bombenangriff schwer beschädigt. Hierbei kam die Frau Susanna Winter ums Leben. An der Brandbekämpfung hat der größte Teil der Dorfbevölkerung mitgewirkt, da während dem Krieg unter anderem auch viele Feuerwehrmänner nicht mehr im Ort waren.
Ebenfalls 1945 wurde das Haus Ehlen beschossen, wobei dieses in Brand geriet. Neben der Vernichtung der Heuvorräte, entstand auch hoher Schaden im Wohnhaus.
1945 entstand in Neuheilenbach ein großer Waldbrand, an dessen Brandbekämpfung sich auch die Feuerwehr Neidenbach beteiligte.
1946 brach im Geburtshaus der Familie Bitzigeio in Neuheilenbach ein Feuer aus. Auch hier stand die Feuerwehr Neidenbach hilfreich zur Seite.
Am 23.07.1947 brach in Balesfeld auf der ,,Ewens-Mühle" ein großes Schadenfeuer aus. Hier wurde unter anderem auch die Feuerwehr Neidenbach zur Brandbekämpfung herangezogen.
1950 entstand durch Blitzschlag in dem alten Transformatorenhaus, gegenüber dem Haus Ehlen, ein kleiner Brand. Er ist wohl deshalb erwähnenswert, weil hier kein Löschwasser zur Verfügung stand. Es wurde deshalb mit Jauche gelöscht.
Im Sommer 1962 brach im Ökonomiegebäude Loser in Neuheilenbach ein Feuer aus. Hier wurde die Feuerwehr Neidenbach ebenfalls alarmiert.
Am 30.03.1968 brannte die Müllkippe Schneeberg. Hier bestand akute Gefahr für die Pension Schneebergschänke.
Am 22.05.1968 brach im Saale des Gasthauses Mereien zum 2. Mal in deren Geschichte ein Brand aus. Hier mußte die Feuerwehr durch Glockengeläut alarmiert werden, da die Sirene seit 4 Wochen in Reparatur war. Es waren keine Ersatzteile vorrätig. Das Glockengeläut wurde jedoch nicht ernst genommen, da zur gleichen Zeit Pilger in Neidenbach erwartet wurden. Erst beim Ertönen des Martinshorns vom Feuerwehrauto, wurde die Dorfbevölkerung aufmerksam.
Am 18.04.1969 rief die Sirene zum Brand in der Feldscheune von Wwe. Katharina Schmitz. Hierbei mußte der angrenzende Neidenbach gestaut werden, damit eine schnelle Brandbekämpfung erfolgen konnte.
Am 01.03.1969 brach im Anwesen von Anton Meyer im Röderweg ein Brand aus. Hier wurde ein Geräteschuppen und ein Teil der Stallungen vernichtet. Die Löscharbeiten wurden erheblich durch schwerwiegende Mängel an der Wasserleitung erschwert.
Am 24.04.1969 brannte es bei Hans Meyer in der Densborner Straße. Hierbei verbrannten 60 Masthähnchen. Die Brandbekämpfung erfolgte aus dem nahegelegenen Hydrant.
Am 19.10.1971 brach im Ökonomiegebäude von Matthias Strauch in Neuheilenbach ein größeres Schadenfeuer aus. Das angrenzende Wohnhaus konnte gerettet werden. An der Brandbekämpfung nahm u. a. auch die Feuerwehr Neidenbach teil.
Am 23.06.1973 ertönte wieder einmal die Sirene im Ort. Diesmal brannte es im Anwesen Hubert Reiter. Vieh- und Wohnhaus konnten gerettet werden. Es bestand die große Gefahr, daß das Feuer auf die angrenzenden Häuser übergreifen würde. Hier sei noch erwähnt, daß das Feuerwehrauto zum Brandherd geschoben werden mußte, da es bedingt durch die Deponierung im feuchten Feuerwehrgerätehaus in sehr schlechtem Zustand war. Es erfolgte aber noch im gleichen Jahr die Auslieferung eines neuen Tragkraftspritzenfahrzeuges.
Zu erwähnen ist auch noch ein Waldbrand im Wald der Geschw. Wirtz am 09.09.1973. Hier entstand der Brand durch ein Lagerfeuer auf trockenem Waldboden.
Am 17.08.1975 brannte es bei Krämer Peter in Neuheilenbach. Hier mußte das ganze Lebensmittelgeschäft ausgeräumt werden, da dieses zu brennen drohte. Es konnten dann jedoch Geschäft und Wohnhaus gerettet werden. Das Löschwasser mußte von der Feuerwehr Neidenbach über eine Strecke von 400 m zum Brandherd gepumpt werden.
Dann wurde die Feuerwehr Neidenbach zweimal innerhalb kurzer Zeit alarmiert. Im Dezember 1975 und im Frühjahr 1976 brannte es zweimal hintereinander im Anwesen Ludwig Reichertz in Neuheilenbach.
Neben diesen genannten größeren Einsätzen hatte die Feuerwehr Neidenbach in ihrer langjährigen Geschichte noch zahlreiche kleinere Hilfeleistungen zu erfüllen, wie z. B. bei Hochwasser, Keller auspumpen, Garagenbrände, Autobrände, Auffangen von Benzin aus einem auslaufenden Benzintank, kleine Flächenbrände. Nicht zu vergessen ist auch die Wassernot in dem langanhaltendem heißen Sommer 1969. Hier hat die Feuerwehr 6 Wochen lang jeden Abend Wasserfässer aus dem ,,Boor" gefüllt, pro Abend ca. 20.000 Liter.
Am 30.07.1983 brach ein größeres Schadenfeuer im Anwesen von Matthias Grün in der Kyllburger Straße aus. Nähere Einzelheiten sind aus dem Zeitungsbericht vom 3.8.1983 zu entnehmen.

Bilder

Bild von 1903

Bild vom Bischofsbesuch 1911

Anschreibebuch der Feuerwehr im Gasthaus Mereien 1911

Die Feuerwehr im Jahre 1911/1912

Feuerwehr und Feuerwehrkapelle im Jahre 1955

Feuerwehr und Feuerwehrkapelle im Jahre 1965

Feuerwehr und Feuerwehrkapelle im Jahre 1978

 

Quellenverzeichnis: Festschrift 80 Jahre Freiw. Feuerwehr Neidenbach, August 1983

 


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