Schon gleich bei der Gründung konnte der VfL
auf einen großen Spielerkader zurückgreifen. Man spielte in der B-Klasse, die in zwei
Staffeln unterteilt war. Wenn man auch nicht gleich Meister wurde, so zog man sich doch
achtbar aus der Affäre und ließ einige schon länger spielende Vereine hinter sich. Im
Jahre 1954 erhielt der ganze Fußballsport ungeheuren Auftrieb, als die Deutsche
Nationalmannschaft in der Schweiz Fußball-Weltmeister wurde. Die Jugend drängte nun
immer häufiger zum Fußballsport, zumal es damals kaum andere sportliche
Betätigungsfelder gab, die eine sinnvolle Gestaltung der Freizeit zuließen. Ein
Glücksfall für den Verein, denn wollte man auch für die Zukunft planen, mußte man auf
die Jugend setzen. Bis sie nachrückte, spielte die 1. Mannschaft weiterhin in der
B-Klasse, 1959 dann in der C-Klasse, die neu gebildet worden war, weil immer mehr Vereine
am Spielbetrieb teilnahmen. Inzwischen wurde die "alte Garde" immer mehr
abgelöst von frischen Kräften, jungen Spielern, die sich in den eigenen
Jugendmannschaften ihre ersten Sporen verdient hatten. So wurde man 1961 Meister der
C-Klasse und Kreismeister. Damit war natürlich der Aufstieg in die B-Klasse verbunden.
Schon
Ende der Saison 1962/63 erzwang man ein
Entscheidungsspiel gegen Gindorf um die Staffelmeisterschaft, das aber verloren wurde.
Trotzdem stieg man in die 1. Kreisklasse auf, in der man auf Anhieb mit 34:4 Punkten und
68:27 Toren die Meisterschaft errang. Laut Mannschaftsmeldebogen waren daran folgende
Spieler beteiligt:
Peter Bohr, Alfred Brück, Klaus Jakobs, Horst Metz, Günter Hau, Klaus Bales, Günter
Mistrali, Günter Juchmes, Peter Reiter, Walter Mereien, Albert Lenz, Gerhard Stang,
Wilfried Pax, Manfred Pax.
Nun begann das Abenteuer A-Klasse Eifel. Doch der sportliche Aufstieg hielt an. Nach 6.
und 8. Plätzen wurde man schon 1966/67 Meister der A-Klasse mit 33:11 Punkten und 58:31
Toren. Die Jugend hatte endgültig das Kommando übernommen, ein erfreulicher Beweis für
die gute Jugendarbeit, die bisher geleistet worden war.
Hier die Mannschaft: Thielen W., Jakobs, Metz H., Thielen G., Korzilius, Schon R., Kreutz
N., Müller W., Mereien W., Reiter P., Bales K., Schmitz L. Ersatzspieler: Hau G., Driesch
J., Müller P., Pax M., Gutzeit W.
Als Meister der A-Klasse stieg man in die Bezirksliga Trier auf und war Gegner so
bekannter Mannschaften wie Bernkastel, Mertesdorf, Saarburg, Trier 05 Amateure,
Niederemmel, Leiwen, Traben-Trarbach, Ehrang, Speicher, Prüm, Ruwer, Tawern, Wittlich,
Wallenborn und lrsch. Ein stolzer Erfolg für den VfL Neidenbach.
Man wußte,
daß man vor einer harten Saison stand und daß man sich nur mit Einsatz aller Mittel in
dieser Klasse würde behaupten können. So verstärkte man sich mit den Spielern Prokop
und Reinhard T. Man konnte auch zu Beginn einige Spiele gewinnen, doch im Endeffekt war
die Klasse zu stark und man mußte sich nach einjährigem Gastspiel leider wieder
verabschieden. Dies vermag aber die große Leistung der 1. Mannschaft des VfL keineswegs
zu schmälern, denn für einen Ort dieser Größe war es schon eine bewundernswerte
Leistung, zu den besten Mannschaften des Bezirks gezählt zu werden.
Mit neuem Mut begann man 1968/69 wieder in der A-Klasse Eifel. Es galt, sich zu bewähren
und einen weiteren Fall - wie es so oft Absteigern ergeht - zu verhindern. Dies gelang mit
einem dritten Platz. Obwohl man das weitaus beste Torverhältnis aufweisen konnte und 114
Tore! geschossen hatte, reichte es nicht für die Meisterschaft. In den folgenden Jahren
spielte man in der A-Klasse eine mehr oder weniger gute Rolle, bis in der Saison 1972/73
leider der Abstieg in die 1. Kreisklasse angetreten werden mußte. Nun begann ein
Neuaufbau der Mannschaft. Jüngere Spieler wurden in die Mannschaft eingebaut. Wieder
zahlte sich eine gute Jugendarbeit aus und nach kurzer Zeit stand wieder eine
schlagkräftige Mannschaft. 1976/77 wurde man wieder Meister in der 1. Kreisklasse,
Staffel I und, nachdem man den SV Burbach auf dessen Platz geschlagen hatte, Kreismeister.
In der A-Klasse Eifel konnte man sich behaupten und erkämpfte einen hervorragenden 4.
Platz, der, bedingt durch die Neugruppierung der Klassen, zum Aufstieg in die Bezirksliga
berechtigte.

Anläßlich des silbernen Jubiläums des VfL spielte man 1978 gegen eine Kreisauswahl, die
mit 3:2 geschlagen werden konnte. Leider stieg man zum Ende der Saison aber wieder in die
A-Klasse ab. Dort spielte die Mannschaft bis 1982 eine mehr oder weniger gute Rolle. Dann
stieg man wieder ab in die B-Klasse. Hier wurde nun der Neuaufbau der Mannschaft forciert.
Es dauerte bis zur Saison 1986/87, bis eine schlagkräftige Mannschaft wieder souverän
den Staffelsieg und damit den Wiederaufstieg in die A-Klasse schaffte. In der neuen Klasse
konnte man sich gut behaupten und schaffte in der Saison 1988/89 den 2. Platz, der die
Mannschaft in die Relegation für die Bezirksliga führte. Unvergessen sind die Spiele
gegen Welschbillig, Lasel und Lieser. Ohne Niederlage wurde der Gruppensieg errungen und
damit der Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Nun wurde eine Spielgemeinschaft mit
Neuheilenbach ins Leben gerufen, um den erhöhten Anforderungen der Bezirksliga gerecht
werden zu können. Dies schaffte man bis 1994, konnte dann aber den Abstieg nicht
vermeiden, obwohl die Spielgemeinschaft 1992 durch Malbergweich verstärkt worden war.
Bereits 1995 wurde man wieder Meister der A-Klasse und freute sich auf den Aufstieg. Doch
nun kam es wohl zu einem einmaligen und kuriosen Fall: Neuheilenbach hatte vorher die
Spielgemeinschaft gekündigt. Das war nun der Grund, warum man der Mannschaft - trotz
Meisterschaft - den Aufstieg verweigerte. Vorstand und Mannschaft fielen aus allen Wolken.
Proteste fruchteten nichts und die Mannschaft mußte in der A-Klasse bleiben. Die
Spielerdecke wurde nun immer dünner und Ende der Saison 1997/98 mußte man wieder in die
B-Klasse absteigen. Auch in dieser Klasse kam man nicht zum Zuge und wurde zum Ende der
Saison 1998/99 in die C-Klasse "durchgereicht". Hier gibt es zur Zeit einen
erfolgreichen Neuanfang und die Mannschaft liegt zum Ende des Jahres 1999 in ihrer Staffel
auf dem 1. Platz.

1. Mannschaft SG Neidenbach/Malbergweich 1998
Hintere Reihe von links: A. Gillen, P. Peters, T. Engler, U.
Stang, D. Schon, M. Wahlen, T. Mayer, I. Strauch, M. Grupp, R. Reicherts, M. Herschbach,
C. Weis
Vordere Reihe von links: G. Klink, M. Engler, J. Schmitz, N.
Sonnen, A. Heinz, T. Aquado, H. Alles, H.J. Strauch
Quellenverzeichnis: Festschrift 25 Jahre VfL
Neidenbach, 1978; Festschrift 75 Jahre Sport in Neidenbach, 1999
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