Historisches über Neidenbach in der Eifel
Nidinbuch 1177-1977 Neidenbach von
Dr. Josef Hainz Siedlungsgeschichte der
Gemarkung Neidenbach 1. Vorgeschichte: Auf dem Weihersberg bei
Neidenbach und auf dem Weihersberg bei St. Thomas wurde eine geringe
Anzahl Gräber der Jungsteinzeit (4000 - 2000 v. Chr.) gefunden. Diese
Funde sind in den Bonner Jahrbüchern erwähnt. Es handelt sich
hierbei nicht etwa um übliche Streufunde, sondern wir können eine
zeitlich begrenzte Ansiedlung des Menschen in der Steinzeit annehmen.
Funde aus der Bronzezeit fehlen. In der Eisenzeit setzte wohl eine neue
Besiedlung ein, obwohl auf der Gemarkung Neidenbach
ebenfalls keine Grabhügelfelder gefunden wurden. In der Umgebung von
Neidenbach gibt es Grabhügel der Eisenzeit, die Bewohner der Eisenzeit
haben mit Bestimmtheit auch den Raum Neidenbach erfasst. Die
vorgeschichtlichen Grabhügel finden wir in a)
Malbergweich, Flur Hahnert, b)
Kyllburgweiler, Flur Hemscheid, c)
St. Thomas, Abschnittswall beim Burgberg. 2. Siedlungsgeschichte der Römerzeit Die Römer haben meistens die
Ackerflächen der vorhergehenden Besitzer, der Gallier, übernommen.
Das könnte auch für Neidenbach zutreffen. Denn die zahlreichen
Funde, Mauerreste und Grabfunde, aus der Römerzeit, beweisen eine
auffallend dichte Besiedlung vom 1. bis 5. Jahrhundert. Über die
Funde aus der Römerzeit liegen bereits mehrere fundierte Berichte
vor, deshalb sollen hier nur die behandelt werden, die für die gesamte
Siedlungsgeschichte Sonderbedeutung haben. Selbstverständlich hatte
auch die Römersiedlung von Neidenbach einen Namen, einen Ortsnamen, der
uns leider nicht überliefert wurde. Der Grenzstein von
Neidenbach: FINIS PAGI CARUCUM, bestätigt mit seiner Inschrift
eine Sprach- und Banngrenze der Treverer und der Cäroser. Der Fundort
des Grenzsteines liegt im Übergangsgebiet vom fruchtbaren Muschelkalk
zum Buntsandstein. Die Germanen waren bekanntlich mehr Viehzüchter,
die Treverer Ackerbauer, damit ist der Grenzstein ein einmaliges
Beispiel vorgeschichtlicher Siedlungsbereiche. Die starke römische
Besiedlung südlich des Grenzsteines im Bitburger Gutland ist durch
zahlreiche Römervillen belegt. Im engeren Raume Neidenbach finden wir
sie in Neidenbach, Staffelstein, St. Thomas, Neuheilenbach usw. Die Tatsache, dass Neidenbach
bereits im 1. Jahrhundert nach Christus von den Römern besiedelt wurde,
läßt den Schluss zu, dass die Gutsanlage in Neidenbach bereits in
der Trevererzeit vorhanden war. Die römischen Siedlungsflächen auf
Hummerich und Pommerich wurden in der Zeit der fränkischen Landnahme
Staatsland, Eigentum der fränkischen Herren. Wie in vielen Orten des
Bitburger Gutlandes, siedelten sich die Franken in der Talaue an.
Neidenbach ist dafür ein gutes Beispiel. Die Römersiedlung war auf dem
Bergrücken angelegt, der neue fränkische Gutshof wurde als Hofstätte
am Neidenbach errichtet. Die fränkischen Neusiedler waren wohl Viehzüchter
und brauchten für ihr Vieh und für den Haushalt viel Wasser. Sie waren
auch nicht in der Lage, Wasserleitungen zu bauen, deshalb verwendeten
sie das Wasser des Neidenbaches. In St. Thomas finden wir die römische
Anlage an den Wanderwegen Kyllburg, St. Thomas, in der Flur ,,Kasholz,,.
An dieser Stelle gibt es kein Wasser. Deshalb erfolgte die Neuansiedlung
an einer wasserreichen Stelle an der Kyll mit dem Namen Erlesburen. Fällt
die Gemarkungsgrenze mit der Römerstraße in auffallender Weise zusammen,
so ist die geschichtliche Entwicklung der Gemarkungsgrenze auf uralte
Grenzfestlegungen zurückzuführen, die in einzelnen Fällen über |
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Quellenangabe: Festschrift 800-Jahr-Feier der Gemeinde Neidenbach 1977 |