Historisches über Neidenbach in der Eifel
Nidinbuch 1177-1977 Neidenbach von
Dr. Josef Hainz Gliederung: Einführung: Die reiche und großartige
Siedlungsgeschichte der Gemarkung und des Dorfes Neidenbach ist belegt
durch einen römischen Gutshof, durch einen Tempelbezirk, durch die Römerstraße
Trier-Köln und durch den fränkischen Gutshof Allodium de Nidenbuch mit
Eigenkirche und durch die sehr frühe Pfarrkirche ,,St. Peter" von
Neidenbach. Kaum ein Raum der Rheinlande
hat so viele echte Dokumente für die deutsche Rechtsgeschichte
aufzuweisen. Da die Gemarkung Neidenbach seit ihrer ersten Besiedlung
Grenzraum am Rande des Buntsandsteingürtels war und blieb, finden wir
im Raume Neidenbach beste Zeugnisse von Grenzfestlegungen aus
zweitausend Jahren. Die Gemarkung Neidenbach war seit der Römerzeit
immer Siedlungsland, das beweisen uns die einmaligen und zahlreichen
gallorömischen Flurnamen. Malberg (893), Malbergweich (777 Wihc) und
Neidenbach (980-1180) sind die Kerngebiete der uralten Grafschaft
Malberg. Die Dorfsiedlung Neidenbach hat die Form eines fränkischen
Haufendorfes, es entstand am Neidenbach, der N-S einen weiten und warmen
Talkessel durchfließt. Die Gemarkungsgrenzen Neidenbachs sind an die Römerstraße
angelehnt, zu beiden Seiten dieser Straße waren die römischen
Siedlungsbereiche angelegt, Neidenbach ist dafür ein sehr gutes
Beispiel. Die Bewohner Neidenbachs mussten zu allen Zeiten fleißig
arbeiten. Die Landwirtschaft, der Anbau des Getreides auf leichten,
warmen Sandböden war immer die Lebensbasis des Dorfes. Auch der
Buntsandstein, der beste Meister und Steinpieker für Hauwerk und andere
Erzeugnisse fand, war zu allen Zeiten für die Männer Neidenbachs eine
wichtige Erwerbsbasis. Der heimische Buntsandstein ist der Baustein für
alle baulichen Anlagen Neidenbachs. In der Neuzeit fanden die
Steinerzeugnisse Neidenbachs große Anerkennung; im gesamten Rheinland,
auch in Ostpreußen finden wir exportierte Bausteine, Schleifsteine und
andere beste Handwerkserzeugnisse. Das Dorf Neidenbach hat eine reiche
Geschichte erlebt. Der Fleiß und die guten natürlichen Wesenszüge der
Neidenbacher schufen trotz der langen grundherrlichen Aufteilung etwa ab
1815 eine echte Dorfgemeinschaft. Ein alter Neidenbacher Bürger soll für
alle darsagen, was wir am 800. Geburtstag empfinden. Der Bürgermeister
Georgh aus Neidenbach sagt im Jahre 1588 als Malbergischer Untertan
vor dem Hochgericht in Luxemburg folgende echte und überzeugende Worte: Die 800-Jahr-Feier erfasst
etwa nur ein Drittel der zweitausend Jahre Siedlungsgeschichte der
Gemarkung Neidenbach, sie soll im folgenden Beitrag dargestellt werden.
Für die Darstellung der Geschichte des Dorfes und der Gemarkung
Neidenbachs liegen relativ viele Urkunden vor, deshalb mußte auch eine
strenge Auswahl von Urkunden geschlossen werden, die eine besondere
Aussagekraft besitzen. |
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Quellenangabe: Festschrift 800-Jahr-Feier der Gemeinde Neidenbach 1977 |