Historisches über Neidenbach in der Eifel


Nidinbuch 1177-1977 Neidenbach

von Dr. Josef Hainz

Gliederung:


  1. Einführung

  2. Die Geburtsurkunde vom 2. August 1177

  3. Die Bedeutung des Ortsnamens "Nidinbuch" - Neidenbach

  4. Die Deutung der Flurnamen von Neidenbach

  5. Die Grafschaft Malberg

  6. Die Pfarrkirche St. Peter von Neidenbach

  7. Siedlungsgeschichte der Gemarkung Neidenbach

  8. Die Römerstraße

  9. Das Hochgericht zu Neidenbach - Kriegszeiten in Neidenbach

  10. Neidenbach in der Neuzeit

  11. Schlußwort

Einführung:

Die reiche und großartige Siedlungsgeschichte der Gemarkung und des Dorfes Neidenbach ist belegt durch einen römischen Gutshof, durch einen Tempelbezirk, durch die Römerstraße Trier-Köln und durch den fränkischen Gutshof Allodium de Nidenbuch mit Eigenkirche und durch die sehr frühe Pfarrkirche ,,St. Peter" von Neidenbach.

Kaum ein Raum der Rheinlande hat so viele echte Dokumente für die deutsche Rechtsgeschichte aufzuweisen. Da die Gemarkung Neidenbach seit ihrer ersten Besiedlung Grenzraum am Rande des Buntsandsteingürtels war und blieb, finden wir im Raume Neidenbach beste Zeugnisse von Grenzfestlegungen aus zweitausend Jahren. Die Gemarkung Neidenbach war seit der Römerzeit immer Siedlungsland, das beweisen uns die einmaligen und zahlreichen gallorömischen Flurnamen. Malberg (893), Malbergweich (777 Wihc) und Neidenbach (980-1180) sind die Kerngebiete der uralten Grafschaft Malberg. Die Dorfsiedlung Neidenbach hat die Form eines fränkischen Haufendorfes, es entstand am Neidenbach, der N-S einen weiten und warmen Talkessel durchfließt. Die Gemarkungsgrenzen Neidenbachs sind an die Römerstraße angelehnt, zu beiden Seiten dieser Straße waren die römischen Siedlungsbereiche angelegt, Neidenbach ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Die Bewohner Neidenbachs mussten zu allen Zeiten fleißig arbeiten. Die Landwirtschaft, der Anbau des Getreides auf leichten, warmen Sand­böden war immer die Lebensbasis des Dorfes. Auch der Buntsandstein, der beste Meister und Steinpieker für Hauwerk und andere Erzeugnisse fand, war zu allen Zeiten für die Männer Neidenbachs eine wichtige Er­werbsbasis. Der heimische Buntsandstein ist der Baustein für alle baulichen Anlagen Neidenbachs. In der Neuzeit fanden die Steinerzeugnisse Neidenbachs große Anerkennung; im gesamten Rheinland, auch in Ostpreußen finden wir exportierte Bausteine, Schleifsteine und andere beste Handwerkserzeugnisse. Das Dorf Neidenbach hat eine reiche Geschichte erlebt. Der Fleiß und die guten natürlichen Wesenszüge der Neidenbacher schufen trotz der langen grundherrlichen Aufteilung etwa ab 1815 eine echte Dorfgemeinschaft. Ein alter Neidenbacher Bürger soll für alle darsagen, was wir am 800. Geburtstag empfinden. Der Bürgermeister Georgh aus Neidenbach sagt im Jahre 1588 als Malber­gischer Untertan vor dem Hochgericht in Luxemburg folgende echte und überzeugende Worte: ,,er sei nit erlernt, was er sagen solle, habe sich auch deshalb anders nit underredt, denn das sie die Wahrheith sagen sollen, so wahr der Herrgott das gibt."
Ein wahrhaft herrliches Bekenntnis zur Lauterkeit und Wahrheit, und das möge in Neidenbach so bleiben.

Die 800-Jahr-Feier erfasst etwa nur ein Drittel der zweitausend Jahre Siedlungsgeschichte der Gemarkung Neidenbach, sie soll im folgenden Beitrag dargestellt werden. Für die Darstellung der Geschichte des Dorfes und der Gemarkung Neidenbachs liegen relativ viele Urkunden vor, deshalb mußte auch eine strenge Auswahl von Urkunden geschlossen werden, die eine besondere Aussagekraft besitzen.  

Quellenangabe: Festschrift 800-Jahr-Feier der Gemeinde Neidenbach 1977

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